SÄUREARTEN

Es bestehen viele verschiedene Säurearten, die täglich in unseren Körper gelangen. Nachstehend eine Übersicht der verschiedenen Säuren. Je nach Lebensstil werden unterschiedliche Säuren freigesetzt, die alle auf ihre eigene Art und Weise vom Körper verarbeitet werden.

 

Harnsäure

Harnsäure ist der Abfallstoff der bei der Verdauung purinreicher Nahrungsmittel wie z.B. Fleisch und tierische Proteine freigesetzt wird. Auch wenn Zellen absterben, wird viel Harnsäure freigesetzt, das heißt, dass auch bei Stress

und Strahlungseinflüssen Harnsäure produziert wird.

 

Fettsäure

Ernährung enthält drei Arten von Fettsäuren: gesättigte Fettsäuren, einfach ungesättigte Fettsäuren und mehrfach ungesättigte Fettsäuren.

 
Gesättigte Fettsäuren

Gesättigte Fettsäuren kommen in Fleisch, Milch und Milchprodukten, Kokos, Kakao, Plätzchen, Soßen und Snacks vor. Gesättigte Fettsäuren sind ungesunde Fette und der Körper baut diese Fette nicht oder nur unzureichend ab. Gesättigte Fettsäuren ergeben einen größeren Säurerest als ungesättigte Fettsäuren.    

 
Ungesättigte Fettsäuren

Ungesättigte Fettsäuren sind funktionelle Fette. Obwohl sie den Körper übersäuern, sind diese Fette unverzichtbar, da der Körper sie nicht selbstständig produzieren kann.Einfach ungesättigte Fettsäuren kommen in Olivenöl, Oliven, Erdnüssen und den meisten Nüssen vor. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren kommen in Samen, Sonnenblumenöl, Leinsamenöl, Sesamöl, Distelöl, Weizenkeimöl, Walnüssen und fettem Fisch vor (u. a. Sardinen, Thunfisch, Hering, Sardellen, Makrele und Lachs). Die übersäuernde Wirkung ungesättigter Fettsäuren ist relativ gering, sodass diese in Maßen konsumiert werden können.

 
Milchsäure

Wenn wir von Übersäuerung in den Muskeln sprechen (das Gefühl, dass sich unsere Beine bei schweren Anspannungen schwer und müde anfühlen), reden wir von Milchsäure. Milchsäure hat nichts mit Milch zu tun. Dieser Stoff wird vom Körper selbst produziert, wenn Energie benötigt wird, aber zu wenig Sauerstoff vorhanden ist, um Zucker (= Brennstoff) zu verbrennen.  Dieses Problem löst der Körper, indem er Zucker dennoch in Energie umwandelt, ohne dabei Sauerstoff zu nutzen. Dieser Prozess wird als anaerobe Verbrennung bezeichnet und dabei entsteht Milchsäure.Die Bildung von Milchsäure ist auch die Lösung für einen Sauerstoffmangel. Die Säure sorgt dafür, dass sich die Blutgefäße in den Muskeln ausdehnen, sodass mehr Blut und somit mehr Sauerstoff angeliefert wird. Es handelt sich hier um einen ausgeklügelten biochemischen Prozess, der ganz von selbst abläuft. In der Praxis helfen wir diesem Prozess beim Warming-Up nach. Die Muskeln sind noch „kalt” und müssen plötzlich viel mehr leisten. Der Blutstrom kann die benötigte Sauerstoffmenge zunächst nicht rechtzeitig anliefern und wir müssen also auf die Milchsäure warten, sodass die Blutgefäße sich weiter öffnen können.

 
Gerbsäure

Gerbsäure, bzw. Gallotannine, ist ein hydrolisierbares Tannine und kommt in der Rinde von Sequoias und Eichen, in der Schote von Caesalpinia spinosa sowie in Galläpfeln vor. Es schützt den Baum vor Insektenfraß und Bakterienbefall. Gallotannine ist nicht dasselbe, was manunter den Sammelbegriff Tannin versteht. Wahrscheinlich entsteht diese Verwirrung durch die englische Bezeichnung der Gerbsäure: „tannic acid“. Schwarzer Tee enthält zwar andere Tannine, aber keine Gerbsäure. Grüner Tee dahingegen enthält wiederum Gerbsäure.

 
Oxalsäure

Oxalsäure ist eine organische Verbindung die in mehreren Gemüsesorten vorkommt, u. a. Spinat, Sauerampfer, aber auch in Rosenkohl, Rote Beete, Kakao, Nüssen und Beeren. Es handelt sich um einen Antinährstoff, der sich an Vitamine und Mineralstoffe binden kann. Man kann Oxalsäure auchfühlen/schmecken: es entsteht ein etwas reizendes, rau pelziges Gefühl im Mund, an den Zähnen und im Rachen. Manche Personen leiden darunter mehr, andere weniger. 
 

Schwefelsäure

Schwefelsäure (H2SO4) ist eine wasserlösliche, starke Säure. Die Säure hat viele Anwendungen, u. a. bei der Ölraffinerie, Düngerproduktion, Abwasserbehandlung und Eisenindustrie. Bei der Autoproduktion wird sie häufig zum Entfernen von Rost eingesetzt und zur Härtung von Papier. Schwefelsäure ist nicht extrem giftig, aber stark übersäuernd; eine hohe Konzentration der Säure kann außerdem die Augen, die Schleimhäute und Atemwege stark reizen. Schwefelsäure ist vor allem schädlich, weil sie sauren Regen verursacht. Da die Säure in großen Mengen bei der Düngerproduktion eingesetzt wird, werden häufig kleine Rückstände in Schweinefleisch und Eiern vorgefunden.

 

Acetylsalicylsäure

Acetylsalicylsäure ist ein entzündungshemmendes Schmerzmittel. Diese Art von Schmerzmitteln bezeichnet man auch als NSAIDs. Die Säure wirkt schmerzlindernd, entzündungshemmend und fiebersenkend. Acetylsalicylsäure wird auch eingesetzt, um der Blutgerinnung in den Adern vorzubeugen. Dafür wird eine niedrige Dosierung benötigt: 30 bis 80 mg Antigerinnungsmittel.

 

Nicht alle Säuren sind schlecht für den Körper. Es geht nur darum, die richtigen Säuren im entsprechenden Maße einzunehmen und gleichzeitig zu „entsäuern“, u. a. mit Nahrungsergänzungsmitteln.